Nery Alaev

Branchenfremde Investitionen – ist der jüngste Unternehmenstrend ein lukratives Geschäft? 

Nery Alaev

 

  • jüngster Trend lässt multinationale Unternehmen in fremde Branchen investieren – Die Lego Gruppe investiert beispielsweise in erneuerbare Energien 
  • Manche versuchen ihr Unternehmen auf diese Weise „zukunftssicher“ zu machen, andere sind auf Gewinn fokussiert. 
  • Wirtschaftsexperten erläutern die Vor- und Nachteile von beidem 

Der neueste Unternehmenstrend lässt multinationale Konzerne in Unternehmen außerhalb ihrer Branche investieren. Ob dies eine lukrative Geschäftsstrategie ist hinterfragt Investmentspezialist Nery Alaev.

Erst kürzlich investierte die Lego Gruppe in zwei bedeutende Windturbinenproduzenten. Wie CEO Jørgen Vig Knudstorp in diesem Reuters Video verlautbarte, traf man diese Investitionsentscheidung, um der Lego Gruppe langfristig Stabilität zu geben.

In besagtem Video legte Vig Knudstorp dar, dass es erklärtes Ziel der Unternehmensgruppe sei, im Jahr 2020 zu 100 % von erneuerbaren Energien abhängig zu sein. Dies kann als ein klares Indiz für die Langfristigkeit der Unternehmensstrategie gewertet werden.

Geschäftsführer der in Wien ansässigen ESN Investments GmbH, Nery Alaev, kommentiert den Nutzen der gerissenen Investitionsentscheidung wie folgt:

„Kern dieser ungewöhnlichen Investitionsentscheidungen dürften langfristige strategische Überlegungen sein. Diese bringen auch kurzfristig insofern einen Nutzen für das Unternehmen, als Investoren sehen können, dass das Unternehmen auf langfristiges Bestehen und Stabilität ausgerichtet ist.“

Im Gegensatz dazu, steht der jüngste Ankauf des Online-Pioniers AOL durch den US-amerikanischen Telekommunikationskonzern Verizon. Hier dürften langfristige strategische Überlegungen nicht unbedingt im Vordergrund gestanden sein. Laut eines Fortune-Artikels dürfte Verizon mit dem Ankauf von AOL den Versuch unternehmen, sich im „Content Creation-Service“ zu etablieren.

„Eine Akquisitionsüberlegung, die auch schlecht ausfallen kann, in jedem Fall aber einen schwindenden Sinn für langfristige Strategien attestiert.“, wie Nery Alaev meint. „Fehlgeschlagene vergangene unternehmerische Vorhaben zeigen, dass nichts vorhersehbar ist. Große Investitionsentscheidungen sollten daher auf wirtschaftlicher Realitäten fußen und nicht auf Basis von Markspekulationen getroffen werden.“

Ein ähnliches Bild zeigt das Disney’s jüngster Einstieg beim Start-up Unternehmen „Jaunt“, welches sich auf „virtuelle Realitäten“ spezialisiert hat. Auch in diesem Fall scheinen Expansionsgedanken eher im Vordergrund zu stehen, als langfristige strategische Überlegungen.

Herr Alaev meint dazu: „Investitionen in „trendige Wachstumsbereiche“ wie virtuelle Realitäten, 3D-Technologien, etc. ist riskant. Vor Jahren wurde wie wild in Online-Unternehmen investiert – bis der dot.com-crash im Jahr 2000 dem ein Ende setzte.“

Zusammenfassend kommentiert Nery Alaev: „Branchenfremde Investitionen sind meist gewinnorientierte Unternehmungen. Jedoch scheinen auch langfristige Motive bei manch kürzlich getroffenen Investitionsentscheidungen eine Rolle gespielt haben. All jene Investitionen werden eine nachhaltige Wirkung zeigen.“

Nery Alaev

Nery Alaev leitet ESN Investments welche in Immobilien in Österreich und Deutschland investiert.